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Die Kroatische Donau

 

Mit 137 Kilometern Gesamtlänge hat Kroatien den nach Moldawien und der Ukraine kürzesten Anteil an der Donau. Beginnend im Dreiländereck bildet die Donau die Grenze zwischen den Ländern Kroatien und Serbien.

Die serbische Flussseite dieses landschaftlich reizvollen Gebietes heißt Vojvodina, auf kroatischem Staatsgebiet taufte man die Region Slawonien. Hier spürt man noch die Nähe zum Nachbarn Ungarn: Die Dörfer wurden nach demselben Muster gebaut, auch Gulasch und Pfeffersalami sind beliebte Speisen in Slawonien.

Die Region gilt als Kornkammer Kroatiens mit Mais- und Getreidefeldern, Weinbergen und Obstbaumwiesen in der hügeligen Landschaft. Die bedeutendste kroatische Stadt an der Donau ist Vukovar. Slawoniens kulturelles und wirtschaftliches Zentrum, die Stadt Osijek, liegt an der Drau, rund 25 Kilometer von der Donau entfernt. Hinter Ilok verlässt die Donau Kroatien und wird zur innerserbischen Angelegenheit.

Die Kroatische Donau von Batina bis Ilok

  • Die kleine Siedlung Batina am rechten Ufer ist der erste kroatische Ort, den man passiert. Er liegt gegenüber der serbischen Zollstation von Bezdan. Auch heute noch leben in Batina viele ungarische Staatsbürger.

  • Hinter der Drava-Mündung erhebt sich am rechten Ufer inmitten von Obstbäumen der Ort Aljmas mit seiner Wallfahrtskirche. Schon seit 1704 pilgern Gläubige in den Wallfahrtsort. Im Kroatien-Krieg beschossen serbische Truppen die alte Kirche so massiv, dass sie danach komplett zerstört war, nur die berühmte Marienstatue blieb unversehrt.
  • Im Bürgerkrieg der 1990er-Jahre wurde das einst elegante Vukovar derart unter Beschuss genommen, dass auch heute noch zerbombte Industrienanlagen und Hausskelette am Donauufer und im gesamten Zentrum der Barockstadt die Zerstörungswut des Krieges dokumentieren. Die erbitterten Kämpfe von 1991 kosteten 2000 Menschen das Leben, die meisten serbischen Bewohner der Stadt flohen nach dem Krieg aus Vukovar. Heute gibt es einen neuen Anleger für Sportboote und der Wiederaufbau schreitet voran.
  • Am äußersten Ende des kroatischen Donauverlaufs liegt am rechten Ufer das Städtchen Ilok. Hoch auf dem südlichen Hang erhebt sich die einzigartige Stadtburg mit ihren roten Backsteinmauern über den Fluss. In der Festungsstadt bauen die Winzer heute nach alter slawonischer Tradition die Grasevina-Traube an und produzieren daraus einen frischen Weißwein. Hinter Ilok endet bei Flusskilometer 1296 die kroatische Donau, und der Fluss wird bis zur Grenze mit Rumänien zur innerserbischen Angelegenheit.