Österreich wird von der Donau nur auf einer Länge von 357 km durchflossen. Doch einige der schönsten Donaustrecken liegen auf österreichischem Staatsgebiet. So zählen der Strudengau, der Nibelungengau und die Wachau mit ihren Hügeln, Klippen, Weinbergen und engen Durchfahrten zu den faszinierendsten Landschaften der Oberen Donau.
Die Schlögener Schlinge, eine 180-Grad-Windung, mit der der Strom dem trotzenden Granit ausweicht,
bildet kurz unterhalb der deutsch-österreichischen Grenze ein spektakuläres Panorama. Trotz der neun österreichischen Schleusen und vieler Eingriffe hat die Donau hier noch immer den Charakter eines Gebirgsflusses.
Die erste europäische Hauptstadt, die sie durchfließt – und mit über 1,8 Millionen Einwohnern auch die größte Donaustadt – ist Wien. Wegen häufiger Überschwemmungen wurde sie aus der Innenstadt an den
Rand, in zwei neue Betten, verlegt. Direkt hinter der Hauptstadt schließen die Donauauen an. Sie bilden eines der wichtigsten Schutzgebiete an der Oberen Donau. Mit ihrem Geflecht aus Altarmen und Nebenarmen bilden sie ein Schutzgebiet für die Vielfalt der einheimischen Fauna und Flora. Nur 40 km unterhalb von Wien verlässt der Fluss bei Hainburg Österreich.
Trotz der neun österreichischen Schleusen und vieler Eingriffe hat die Donau hier noch immer den Charakter eines Gebirgsflusses.
Die Schlögener Schlinge, zwei 180-Grad-Windungen, mit der die Donau dem trotzenden Granit des Böhmischen Massivs ausweicht, bildet kurz unterhalb der deutsch-österreichischen Grenze ein spektakuläres Panorama. Der Fluss bahnte sich hier vor Jahrtausenden schleifenförmig seinen Weg durch hartes Gestein und wechselt an den Ausläufern des Sauwaldes kurz aufeinander folgend zweimal seine Fließrichtung. Nahbei liegt der beliebte Yachthafen Schlögen
Einige Kilometer weiter liegt die ehemalige Schiffersiedlung und Mautstelle Aschach am rechten Ufer. Sie ist heute ein liebenswertes Städtchen mit schmucken Bürger- und Winzerhäusern aus Zeiten, in denen hier noch Wein angebaut wurde. Vom Schiff aus erfreut sich der Betrachter an den farbenfrohen Fassaden und der spätgotischen Pfarrkirche aus den Jahr 1490.
Linz ist eine pulsierende Großstadt (200.000 Einwohner) die 2009 Kulturhauptstadt Europas war. Moderne Gebäude wechseln sich im Stadtbild mit barocken Plätzen, geschichtsträchtigen Orten und zahlreichen Kirchen ab, und verleihen der Stadt einen lebendigen Charme. Wer mit dem Schiff kommt, erblickt hoch oben am linken Ufer gleich das Wahrzeichen der Stadt Linz: Die Wallfahrtskirche Pöstlingberg. Am rechten Ufer beeindruckt das mächtige Linzer Schloss, das im 8. Jahrhundert erstmals erwähnt, und an Stelle der einstigen römischen Festung Lentia errichtet wurde.
Wenig später taucht malerisch gelegen das alte Schifferstädtchen Grein auf. Einst profitierten die Greiner Bürger von der Angst der Schiffsleute vor dem wilden Strudengau. Die örtlichen Lotsen verdienten sich nämlich eine goldene Nase mit ihren Diensten und die wartenden Schiffsmannschaften brachten einheimischen Gaststätten und Läden zusätzliche Einnahmen. Manchmal wird Grein auch im Rahmen einer Donaukreuzfahrt angesteuert. Dann ergibt sich den Passagieren die Möglichkeit zu einem Bummel durch das beschauliche Städtchen.
Ab Stift Melk erstreckt sich die nächsten 36 Kilometer die liebliche Wachau bis zur Stadt Krems. In diesem landschaftlich einmaligen Tal strömt die Donau schneller als in anderen Gebieten durch ihr Flussbett, da sie zwischen den Schleusen Melk und Altenwörth auf fast 60 Kilometern unreguliert dahinfließen darf. In der Wachau siedeln schon seit Jahrtausenden Menschen am Fluss. Bekannteste Zeugen für die alte kulturelle Tradition sind Funde wie die „Venus von Willendorf“ (geschätztes Alter ca. 27 000 Jahre.) und die noch einmal 5000 Jahre ältere „Venus vom Galgenberg“, die bei Krems gefunden wurde. An den steilen Hängen der Wachau wachsen aufgrund des milden Mikroklimas Marillen (auf Deutsch: Aprikosen), Pfirsiche und sogar Mandeln. Und auf den vor Jahrhunderten mühsam angelegten Steinterrassen bauen die Wachauer Winzer ausgezeichnete Weine an. Bekannte Orte sind u.a. Spitz, Weißenkirchen und Dürnstein.
Am linken Ufer liegen am Ausgang der Wachau gleich nebeneinander die alten Städte Krems und Stein. Zwischen beiden Städten sorgt das Kapuzinerkloster „Und“ für eine Verbindung in doppeltem Sinne. Die historischen Bauten und die mittelalterliche Architektur der Stadtteile Krems und Stein verweisen auf eine bedeutende Vergangenheit. Verwinkelte Gassen, krumme Treppen und niedrige Torbögen umgeben die mittelalterlichen Gebäude. Und diese sind so gut erhalten, dass Krems mit seinen 24 000 Einwohnern als eine der schönsten Städte Österreichs gilt. Viele Reedereien bieten ihren Gästen einen Aufenthalt in Krems im Rahmen der angebotenen Wachausflüge oder legen einen Halt hier ein.
Südlich der Donau breitet sich der 105.000 Hektar große Wienerwald als nördlicher Ausläufer der Kalkalpen aus. Der Wienerwald zählt zu den größten geschlossenen Laubwaldgebieten Mitteleuropas und ist mit seinem Artenreichtum ein Naturjuwel mitten in Europa. Das 45 Kilometer lange und bis zu 30 Kilometer breite Mittelgebirge wurde 2005 von der UNESCO unter Schutz gestellt und ist heute ein Biosphärenreservat.
Einen Höhepunkt auf jeder Donaureise bietet die Metropole Wien mit ihren 1,7 Millionen Einwohnern. Ließen sich die Städte vor Wien noch gemütlich in wenigen Stunden erkunden, muss man für Wien mehr Zeit mitbringen. Statt an einem Tag alles sehen zu wollen, macht es Sinn, eigene Schwerpunkte zu setzen und sich genüsslich nur einen Teil der Stadt anschauen. Einen guten Überblick verschafft eine Tramfahrt über die Ringstraße mit der gelben „Vienna-Ring-Tram“. Den mehr als vier Kilometer langen und knapp 60 Meter breiten Prachtboulevard legte Kaiser Franz Joseph I. in der Mitte des 19. Jahrhunderts an. Entlang der Route (ab Schwedenplatz) entstanden die prunkvollsten Bauten der Stadt: Staatsoper, Kunst- und Naturhistorisches Museum, Hofburg und Albertina Palais, Parlament, Rathaus, Burgtheater, Universität und Börse. Am Ring warten einige Museen auf Besucher, besonders konzentriert sammeln sie sich rund um den Burgring. Das Herz der Stadt ist früher wie heute der Stephansplatz mit seinem gleichnamigen Dom in der Mitte. Das riesige Gotteshaus gilt als gotisches Wunderwerk, dessen Bau schon im 12. Jahrhundert begann. Der Stephansdom, von Wienern liebevoll „Steffl“ genannt, hat schon manchem Angriff standhalten müssen.
Der Nationalpark Donauauen erstreckt sich von der Lobau (auf Wiener Stadtgebiet) bis zur Einmündung der March an der Grenze zur Slowakei. Die Auen in diesem Teil des Flusses gelten als die urwüchsigsten an der ganzen Donau. Stille Weiher, Dutzende Altarme, undurchdringliche Wildnis, Sumpfschildkröten, Seeadler und Biber prägen die paradiesische Landschaft. 1996 wurden die Auen zum Nationalpark erklärt, Informationen unter www.donauauen.at