Reisen

Die Slowakische Donau

 

Die Donau durchfließt die Slowakei auf einer Länge von 172 km und bildet zwischen der March-Mündung und Stromkilometer 1872,7 die Grenze zwischen Österreich und der Slowakei. Ab km 1850,2 wird die Flussmitte erneut zur Grenzlinie, diesmal zwischen der Slowakei und Ungarn. Entlang der slowakischen Donau liegen die Städte Bratislava, zweite europäische Kapitale, Komárno und Štúrovo.

Nördlich der Donau, bei Bratislava, ragen die Kleinen Karpaten in die Höhe, wo auf kleinstem Gebiet viele Traubensorten wachsen und gedeihen. Die Weine dieser Region sind über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. 
Die Donau wird bis 50 km hinter Bratislava von dem gigantischen Schleusenkanal des Wasserkraftwerks Gabčikovo dominiert. Nördlich des Kanals liegt der Große Schütt, auch Schüttinsel genannt. Diese Insel ist
über 80 km lang und bis zu 30 km breit und gilt als trockenstes und sonnigstes Gebiet der Slowakei. Bei Besuchern ist der Große Schütt wegen der zahlreichen Thermalquellen und Schlösser beliebt. Vom Kanal aus
bleibt einem die Region jedoch verborgen. Die wenigen kleinen Orte verstecken sich hinter den Dämmen der Donau und sind für den Flussreisenden kaum sichtbar.

Die Slowakische Donau von Devin bis Komarno

  • Direkt hinter der March-Mündung liegt unscheinbar der Grenzort Devin. Auf dem grünen Felsmassiv oberhalb des kleinen Grenzortes thronte die ehemals mächtige Burg Theben.  Die Herrscher der folgenden Jahrhunderte verstärkten die Anlage ständig, doch nach zig überstandenen Eroberungsversuchen nahmen im Jahr 1809 napoleonische Truppen die Burg ein und sprengten sie. Für die slowakische Bevölkerung ist der Ort auch heute noch von großer Bedeutung, denn die Festung gilt als Wiege der slowakischen Nation. 
  • Erreicht Sie die Hauptstadt Bratislava von Wien kommend, passieren Sie zuerst das moderne Parlamentsgebäude und dann das Wahrzeichen der Stadt: Die Burg Bratislava, „Hrad“ genannt.  Das feine historische Zentrum verzückt die Besucher mit seinem gepflegten Ambiente, wenn auch einige Plattenbausiedlungen aus kommunistischer Zeit den Gesamteindruck der Stadt mitprägen. Die historische Altstadt lässt sich gut im Rahmen eines Spazierganges erforschen, denn sie ist überschaubar und verkehrsfrei. Vom Anleger geht es zuerst links am Donauufer entlang. Vorbei an der prunkvollen Redoute erreicht man über die Mostova rechterhand das Slowakische Nationaltheater an der Promenade. Nördlich des prächtigen Gebäudes von 1886 liegt schon das Herz der Altstadt. Inmitten von sauberen Gassen und gemütlichen Plätzen erfreuen hier unzählige Stadtpalais das Auge des Besuchers. Hinter ihren Fassaden im Stil des späten Barock und Rokoko wirken heute die Diplomaten aus aller Welt, und die Dichte der Botschaften auf kleinstem Raum ist geradezu phänomenal. Eine weitere Überraschung bieten die skurrilen Bronzefiguren, die überall in der Altstadt verstreut aus Gullydeckeln hervorlugen, an Hausecken fotografieren und am Straßenrand höflich ihren Hut ziehen. Im Freizeithafen von Bratislava finden Yachten geschützte Plätze. 

  • Die Zwillingsstädte Komarno und Komarom liegen sich genau gegenüber und gehörten zusammen bis 1920 zu Ungarn. Noch heute leben im slowakischen Komarno viele Ungarn unter den 40 000 Einwohnern. Viele Kirchen und drei Museen locken neben einigen eleganten Bürgerhäusern zur Besichtigung. Eine kleine Besonderheit in Komarnos Zentrum ist zudem der „Hofraum Europas“ auf dem alten Marktplatz. Dieses Mini-Europa soll mit seinen Bauten die unterschiedlichen Regionen und Länder Europas darstellen. So wird Deutschland in einem bayerisch anmutenden Fachwerkbau präsentiert, im grünen Haus von Irland gibt es Guiness-Bier zu trinken und Rumäniens Architektur stellt sich in traditioneller Holzbauweise dar. Plätze für Bootsreisende finden sich im geschützten Hafenbecken.